Im Sommer 2016 fahren wir mit dem Auto nach Frankreich, genauer nach Bordeaux. Von dort erkunden wir nicht nur die Stadt, sondern auch die nahegelegenen Weinberge und die Atlantikküste.
Ganz klassisch beginnen wir den ersten Tag mit einem Fußmarsch entlang der Garonne, Café au lait und einem knusprigen Croissant (die hier übrigens überall superfein schmecken, von der Eckkneipe bis zum feinen Restaurant). Es ist Sonntag und in der Nähe der Markhalle findet ein Antiquitätenmarkt statt. Gemütlich bummeln wir von dort durch die Altstadt und verschaffen uns einen ersten Überblick.
Entlang der Weinstraße geht es am nächsten Tag nach Saint Émilion. Der Ort und das umliegende Weinbaugebiet zählen zu den bekanntesten im Südwesten Frankreichs und sind seit 1999 Unesco-Weltkulturerbe. Entlang der Route laden wunderschöne Chateaus zur Verkostung ein. Wir sind gottseidank sehr früh unterwegs und so können wir noch ganz ruhig durch die historischen Gassen des Dorfes streifen, einen Blick in die Galerien und Kunsthandwerksgeschäfte werfen und natürlich auch das eine oder andere Gläschen Wein verkosten. Ab Mittag – wenn die Touristenbusse ankommen – wird es sehr voll hier. Aber da sind wir schon wieder unterwegs durch die Weinberge und genießen die tolle Landschaft.
Mit dem Bus nehmen wir Bordeaux genauer unter die Lupe. Der Miroir d’Eau am Place de la Bourse, an dem die Kinder und Erwachsenen im flachen Wasser spielen, das Grand Théatre, das Monument aux Girondins, die Porte Cailhau oder die Ponte de Pierre sind nur einige der Stationen, die wir besuchen. Wir sind überrascht, wie viel die Welthauptstadt des Weins und ebenfalls Weltkulturerbe zu bieten hat. Auf einem der Ausflugsboote fahren wir abends dem Sonnenuntergang entgegen und genießen das feine Essen
Wenn man den Quay Marquess entlangläuft, sieht man schon von weitem die Hubbrücke Pont Jacques Chaban-Delmas und das futuristische Erlebnis-Museum Cité du Vin. Die Form des Gebäudes soll an die Bewegung des Weins in einem Glas erinnern. Im Eintrittspreis von 20,- Euro ist auch eine Liftfahrt in den obersten Stock und ein Glas Wein inbegriffen. Bei der Buchung müssen Tag und Zeit angegeben werden, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Die vielen interaktiven Stationen bringen einem die Geschichte des Weins näher – absolut sehenswert!
Abends machen wir noch einen Spaziergang durch den Jardin Public und machen dabei Pläne für den nächsten Tag.
La Rochelle, die quirlige Hafenstadt am Atlantik, steht auf unserem Programm. Schon von weitem sieht man die beiden Türme, die den Hafen bewachen und die Leuchttürme, einer rot, der andere grün. In den Arkadengängen laden kleine Geschäfte zum Stöbern und Cafés zum Verweilen ein. Wir schätzen den kühlen Schatten der engen Gassen, denn mit Temperaturen über 35 Grad haben wir uns eine besonders heiße Woche ausgesucht.
Diese Hitze spüren wir auch am nächsten Tag, als wir zur Dune du Pilat fahren, der höchsten Wanderdüne Europas. Der Aufstieg ist ganz schön anstrengend, aber der Ausblick dafür umso schöner. Mit einem Abstecher nach Arcachon, das leider an diesem Tag (es ist Wochenende) komplett überlaufen ist, beenden wir den Tag.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf an den Strand von Biscarosse. Normalerweise tummeln sich hier die Surfer, aber an diesem Tag sind kaum Wellen und so können wir nur die Anfänger in den Surfschulen beobachten. Da plötzlich eine Nebelbank hereinbricht, ist unser Strandtag früher als geplant zu Ende.
Nächstes Ausflugsziel ist Bergerac, das wir nach einem kurzen Zwischenstopp in Libourne besuchen. Das mittelalterliche Städtchen ist einfach bezaubernd. Etwas Abkühlung bringt eine Bootsfahrt an der ruhig dahinfließenden Dordogne.
Noch einmal zieht es uns an den Atlantik nach Biscarosse. Wir entdecken, dass es nicht nur den Strand, sondern auch ein nettes Städtchen und einen See gibt. UND – ganz unerwartet finden wir ein französisches Restaurant mit hausgemachten Speisen. Es ist das erste Mal, dass wir wirklich das Gefühl haben, einheimisch zu essen und nicht die üblichen Touristenmenüs angeboten werden. Einfach gute, bodenständige Küche!
Am letzten Abend lassen wir unseren Urlaub mit feinen Drinks im “Night Beach” auf der Dachterrasse des Grand Hotels ausklingen.
Fazit
Wir sind absolut positiv überrascht. Bordeaux ist eine tolle Stadt, die nicht nur kulturell viel zu bieten hat und in der man auch super shoppen kann, sondern durch die Lage auch ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung ist. Weinberge, mittelalterliche Städtchen und der nahe Atlantik lassen viel Abwechslung zu. Als Universitätsstadt sind auch sehr viele junge Leute in der Stadt. Das Vorurteil, dass man in Frankreich französisch sprechen muss, hat sich nicht bewahrheitet. Überall hat man sich bemüht, uns auf deutsch oder englisch weiterzuhelfen, sobald unser mickriges Schulfranzösich nicht mehr gereicht hat.
Hier unsere Top-Ten Liste:
- Cité du Vin, www.laciteduvin.com
- Night Beach im Grand Hotel, www.Night Beach
- Saint Emilion und Weinverkostung, www.saint-emilion-tourisme.com
- Bootsfahrten auf der Garonne und/oder Dordogne. Wer nicht mit einem Ausflugsschiff fahren will, kann auch ein Kayak mieten. Bootsfahrten buchen
- Die Markthalle Marché des Capucins
- Biscarosse Plage zum Surfen, der Atlantik hat auch im Sommer nur 16 Grad – zum Schwimmen also nur geeignet, wenn man’s sehr frisch mag, www.biscarrosse.com
- Wave Surf Café zum Indoor-surfen – muss man einfach ausprobieren
- Sundowner im IBAÏA Café
- frische Canelés, die süße Spezialität aus Bordeaux
- Bergérac
(August 2016)
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