Die Region spielte eine tragische Rolle im 2. Weltkrieg. Unter der Besatzungsmacht Japan mussten Kriegsgefangene aus England, Australien, Amerika und Holland unter widrigsten Bedingungen die sogenannte Todeseisenbahn bauen. Die Strecke war der 415 km lange, strategische Verbindungsweg der japanischen Armee von Thailand nach Burma. Im September 1942 begann man mit dem Bau von beiden Seiten. Im Spätherbst 1943 trafen die Bahnlinien am Drei Pagoden Pass aufeinander. Ursprünglich waren 5 Jahre für den Bau geplant, doch die Gefangenen wurden auf brutalste Weise angetrieben, so dass die Strecke nach 16 Monaten fertiggestellt war. Neben den ca. 30.000 Kriegsgefangenen der vorher erwähnten Länder waren auch 100.000 Gefangene aus Indien, Malaysia, Singapur, Burma und Thailand zur Arbeit eingesetzt. Jeweils die Hälfte starb aufgrund von Unterernährung, Tropenkrankheiten, der harten Arbeit und der schlechten Behandlung durch die japanische Armee. Das Jeath Museum in Kanchanaburi arbeitet diese Geschichte in 3 Sektionen auf.
Eine besondere Rolle spielte die Brücke über den River Kwai. Sie war ein wichtiger, strategischer Punkt der Todeseisenbahn und wurde deshalb von Flugzeugen der Alliierten bombardiert und schwer beschädigt, sodass der Verbindungsweg blockiert war. Sie wurde später wieder in Stand gesetzt und wird auch heute noch befahren. Die Züge fahren sehr langsam über die Brücke und machen durch Pfeifen auf sich aufmerksam, damit sich die fotografierenden Touristen in Sicherheit bringen können. Zur Hauptsaison ist hier sicher viel los. Jetzt, Ende Mai, haben wir die Gegend fast für uns allein. Der berühmte Film “Die Brücke am Kwai” ist übrigens reine Fiktion.
Kurz vor Nam Tok führt die Todesbahn zwischen steilen Felsen und dem Fluss entlang und überquert dabei im Schritttempo das Wang-PoViadukt, eine 200 m lange Holzbrücke. Von der Krasae-Höhle, in der ein großer Buddha steht und die direkt neben dem Gleis in der Felswand liegt, hat man einen guten Blick auf den Zug, aber auch auf die wunderschöne Flusslandschaft.
Auf Initiative ehemaliger australischer Kriegsgefangener wurde auf einem Bergkamm etwas über der ehemaligen Bahnstrecke das Hellfire Pass Memorial Museum gebaut. An dieser Stelle mussten etwa 1000 Kriegsgefangene eine 10 Meter tiefe Schneise in einen Hügel schlagen, was fast der Hälfte das Leben kostete. Vom Museum aus kann man einem markierten Pfad folgen und erreicht als erstes die Schneise Konyu Cutting. Wer dem Schotterweg weiter folgt, sieht weitere Schneisen, Bombenkrater, ehemalige Camps und Brücken. Für die 2,5 km benötigt man allerdings gute 1,5 Stunden (Wasser nicht vergessen!)
Neben dieser dramatischen Geschichte hat die Region Kanchanaburi aber vor allem landschaftlich viel zu bieten. So liegen der Erawan Nationalpark und auch der Sai Yok Nationalpark in unmittelbarer Nähe.
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