Wir erreichen Hanoi am Abend und da die Fahrt in die Stadt fast eine Dreiviertelstunde dauert, checken wir nur noch im “Hanoi Oi Hotel” ein und nehmen einen Drink in der Nähe. Gottseidank, denn es fängt so richtig an zu regnen. Erster Eindruck: hektisch, laut und mit 38 Grad ähnlich drückend heiß wie Bangkok.
Am Morgen buchen wir an der Reception eine Tour zur Halongbucht für den nächsten Tag. Dann gehen wir zur Oper, wo die Haltestelle für den Hop-on/off Bus ist und können auch schon 5 Minuten später losfahren. Wir steigen nicht an jeder Station aus, besichtigen aber den Quan Thanh Tempel, die Tran Quoc Pagode, das Ho Chi Minh Mausoleum, den Literaturtempel (sehr beeindruckend), die St. Joseph Cathedral und den Hoan Kiem See. Genug um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen und sich zu orientieren, wo was ist.
Nach einer längeren Pause zurück im Hotel, machen wir uns abends auf in die Beerstreet.
Den nächsten Tag verbringen wir in der Halongbucht. Es ist sehr touristisch, aber trotzdem beeindruckend. Eine genauere Beschreibung findet ihr in unserem Blogbeitrag zur Halongbucht.
Wir müssen ein paar Sachen besorgen und verbringen den Vormittag im Shoppingcenter. Mit dem Taxi lassen wir uns zur Trainstreet bringen. Ähnlich wie der Trainmarket in Bangkok (siehe Bericht aus Thailand) fährt der Zug direkt durch eine enge Gasse. Nur ist es hier nicht ein Markt, sondern viele kleine Bars und Restaurants, die knapp neben den Gleisen liegen. Ein schöner Abschluss für unsere Tage ín Hanoi.
Im folgenden Video seht ihr, was in Beerstreet und Trainstreet so abgeht. Viel Spaß!
Mit dem Bus geht es am nächsten Tag weiter nach Sa Pa. Wir kommen um 21 Uhr an und das Städtchen ist so hell erleuchtet als wäre man in einer Megacity zur Weihnachtszeit. Aber wir sind ja nicht wegen des Orts hier, sondern weil wir auf den Fansipan wollen. Wir checken kurz den Wetterbericht und sehen, dass der nächste Tag am besten ist. Daher mieten wir gleich am Morgen ein Motorrad und fahren zur Talstation, wo uns ein Entertainment wie in einem Mottopark erwartet. Beim Blick aus der Gondel wird so manchem Fahrgast übel, so tiefe Schluchten gibt es zu überwinden. Am Gipfel erwartet uns ein wahnsinnig schönes Panorama und viele Stufen, die zu Tempeln, Buddhastatuen und der eigentlichen Bergspitze führen.
Den 2. Tag verbringen wir beim Love-Waterfall und der Glass-Bridge. Beides ebenfalls sehr sehenswerte Punkte, wobei es für den letzteren eine gewisse Schwindelfreiheit braucht. Am späten Nachmittag schlägt das Wetter um und es beginnt zu regnen. Was für ein Glück, dass wir am nächsten Tag eine lange Busfahrt vor uns haben, wo das keine Rolle spielt. Im Blog “Hoch hinaus” findet ihr mehr Infos und Fotos zu unserer Zeit in Sa Pa.
Unser nächstes Ziel ist Ninh Binh. Die Fahrt ist recht anstrengend, weil wir in 4 verschiedene Busse umsteigen müssen und so reicht es am ersten Abend nur für einen kurzen Spaziergang in der Umgebung. Da sehen wir aber gleich einen der schönsten Plätze der Stadt. Ein mit bunten Lampions verzierter Weg führt auf ein kleines Flussinselchen mit Tempel, Grotte, bunten Booten und Cafés. Etwas kitschig, aber trotzdem schön.
Der nächste Morgen beginnt mit Regen, aber zu Mittag wird es besser und wir nutzen das Taxi unseres “Victoria Hotels” um nach Trang An zu fahren. Von dort starten Boote durch die von Karstbergen, Wasser und Höhlen durchzogene Landschaft, die man auch Trockene Halong-Bucht nennt. Gute 2,5 Stunden dauert die geruhsame Fahrt, bei der wir durch 3 Höhlen paddeln und 3 Tempel anfahren.
Auch am Tag danach das gleiche Spiel. Morgens Regen und gegen Mittag reißt es auf. Inzwischen sind wir wieder motorisiert und fahren in die alte Hauptstadt Hoa Lu. Nur die Zitadelle und 2 Tempel stehen noch, aber das Gelände ist recht weitläufig, so dass wir doch einige Zeit brauchen, um alles anzusehen. Zudem kann man die gut 300 Stufen zu einem Aussichtspunkt hochsteigen und hat von dort einen schönen Blick über das Tal.
Und dann bricht auch schon der letzte Tag in Ninh Binh für uns an. Da unser Sleeping Bus erst um 20 Uhr geht, deponieren wir die Koffer an der Reception und fahren zum Thung Nham Bird Park. Heute ist der erste wirklich sonnige Tag und wenn wir auch über die Hitze stöhnen, ist es doch auch der erste Tag an dem die schöne Berglandschaft nicht im Dunst verschwindet. Der Park selbst ist ein einziges Blumenparadies. Von den Vögeln sehen wir nur ein paar Enten und eine seltene Storchenart. Aber das spielt keine Rolle, da es an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt.
Gut, dass wir so relaxt sind, denn die 15 Stunden-Fahrt im Bus ist nichts für Menschen über 1,65 m. Zu eng und kurz sind die Kojen. Aber auch diese Nacht geht vorbei und wir bekommen auf der Taxifahrt ins Hotel auch gleich noch eine kleine Stadtführung durch Da Nang.
Hier bleiben wir eine Woche, denn wir wollen erst Mal nichts tun und einfach nur faul am Pool oder Meer liegen. Das “Diamond Sea Hotel” ist dafür bestens geeignet, denn es hat einen schönen Pool im 20. Stock mit Blick über die Bucht und ist nur durch die Straße vom Strand getrennt, wo sich abends das Leben an den Bars und Restaurants abspielt.
Am 3. Tag in Da Nang besorgen wir uns wieder ein Moped und fahren nach Hoi An. Wir parken beim Markt und werden dort gleich abgefangen und zu den Schneiderinnen gelotst. Für nicht einmal 30,- Euro halte ich 6 Stunden später mein maßgeschneidertes Kleid in Händen. In der Zwischenzeit besichtigen wir die Altstadt mit vielen denkmalgeschützten Häusern und chinesischen Tempeln. Abends ist es hier sicher sehr romantisch, denn jede Gasse ist mit zig Lampions geschmückt. Da sind wir aber schon zurück in Da Nang und essen im rockigen Ambiente des “Dirty Fingers” wunderbares Hühnchen und Pulled Pork aus dem hauseigenen Smoker.
Eigentlich steht die Golden Bridge auf unserer Besuchsliste, aber da sie in einem Freizeitpark liegt und nur die Seilbahnfahrt schon 700.000,- Dong kostet, suchen wir eine Alternative. Von unserem Hotel aus sieht man eine riesige Buddhastatue auf einer Anhöhe über der Bucht. Wir fahren also zum Chua Linh Ung. Die weiße weibliche Buddhafigur ist noch viel riesiger als wir dachten und natürlich gibt es auch hier noch einen kleinen Park, Tempel und vor allem einen sensationellen Blick auf die Bucht und Da Nang.
Wir haben unser Moped noch einen Tag und wollen nach Hué. Wir merken dann, dass die Schnellstraße nur Autos nehmen dürfen und müssen auf eine kurvige Bergstraße ausweichen. Die hat den Vorteil, dass wir immer wieder tolle Blicke auf die Buchten haben, aber es dauert auch viel viel länger. Circa eine halbe Stunde vor dem Ziel geben wir auf. Es ist so heiß und uns tut schon das Sitzfleisch weh. Also machen wir eine Pause und kehren dann um. Auf dem Pass gibt es eine Stelle mit kleinen Lokalen und Plätzen fürs Fotoshooting. Hier kehren wir nochmals ein und genießen den wunderbaren Ausblick, bevor es zurück nach Da Nang geht. Dort wird schon seit Tagen für das Summer Festival aufgebaut, das heute eröffnet wird. Tausende Motorräder parken am Strand, aber von unserem Hotel aus müssen wir nur die Straße überqueren. Sehr praktisch. Nach einer Runde durch das Gelände, entschließen wir uns für eine Lounge etwas abseits. Auch dort gibt es Livemusik, Tänzer und eine kleine Feuershow, aber es ist um einiges ruhiger.
Den letzten Tag verbringen wir am Pool und gehen abends fein essen. Schließlich liegen nun anstrengende Citytripps vor uns.
Um halb 9 geht unser Taxi zum Flughafen und kurz nach Mittag sind wir schon in Saigon, das offiziell ja Ho Chi Minh heißt, aber von niemandem so genannt wird. Das “Kunkin Hotel & Apartment” hat zwar alles, was man braucht, ist aber recht eng und vor allem stickig und feucht. Zudem ist es recht komisch, dass das WC eine Glasfront ins Zimmer und dieses wiederum zur Straße hat. Am ersten Tag schauen wir uns nur in der Umgebung um und gehen im nahen “Mujo” essen. Es ist gut, aber als ich das Wasser an meinem Salat sehe, fürchte ich schon, dass das meinem Magen nicht gut tun könnte. Wir haben eine nette Begegnung mit 3 Einheimischen, die uns unbedingt auf ein, zwei Bier einladen wollen und mit uns quatschen, obwohl sie kaum englisch reden. Es wird sehr unterhaltsam.
Da unser Hotel kein Fühstück hat, gehen wir in der Nähe Kaffee trinken und organisieren uns auch hier ein Moped. Unser Hotel ist dabei keine Hilfe, aber wir schaffen das auch so und bekommen das beste Motorrad, das wir bisher hatten. Hier müssen wir zum ersten Mal ein Deposit zahlen und da der Vermieter sieht, dass wir für die eigentliche Miete nicht genug Bargeld dabei haben, können wir es einfach so mitnehmen. Der Verkehr in Saigon ist höllisch – 7 Millionen Mopeds und 1 Million Autos bei 10 Mio. Einwohner. Aber wir kommen gut in die City und besichtigen Notre Dame und das wunderschöne alte Postamt, das immer noch in Betrieb ist. Danach fahren wir zum Markt und ersetzen unseren kaputten Rucksack. Die Kosten für den Bitexco Financial Tower sind uns zu hoch (das sparen wir uns für die Petronas Towers in Kuala Lumpur), also fahren wir zur Fußgängerzone und besichtigen die Ho Chi Minh Statue. Die Luxusmeile mit Dior, Chanel und Rolls Royce streifen wir im Vorbeigehen und stoppen in einem Beergarden, wo das Frischgezapfte herrlich schmeckt und leistbar ist. Abends treffen wir die zwei Schweizer Mädels, die wir in Vientiane kennengelernt haben und tauschen Reiseerfahrungen aus.
Für den nächsten Abend haben wir eine Mopedtour durch die Streetfoodlokale gebucht. Da mein Magen etwas rumort (Erinnerung an den Salat von vorgestern), machen wir tagsüber langsam und sind gespannt, wohin die Tour führt. Es ist wirklich ein Erlebnis. Die beiden Mädels holen uns pünktlich ab und über 5 Stationen erleben wir Gerichte, die wir so noch nicht genossen haben. Außerdem lernen wir viel über das Leben der jungen Leute in Saigon. Die Tour ist die Kosten allemal wert.
Das Ho Chi Minh Museum am Hafen erweist sich als schöner, informativer Ort. Eigentlich wollten wir ja zum nahegelegenen Holzschiff “Elisa”, das aber direkt im Immigration Port liegt und ohne Pass kommen wir da nicht durch. Ein Zufall, der uns ins Museum führt, aber ein sehr schöner. Danach fahren wir zum Flower Market, den wir von der Foodtour gestern kennen, wo wir aber ganz vergessen haben, Fotos zu machen. Bei thailändischem Essen beschließen wir den Tag.
Am letzten Tag haben wir keine Lust mehr auf die hektische Innenstadt und gehen stattdessen in einen Park mit Schwimmbad. Heute ist es ziemlich bewölkt, sodass das ganz angenehm ist. Hab ich schon erwähnt, dass es in Saigon wieder ziemlich heiß ist? Am späten Nachmittag holt man das Moped im Hotel ab und wir gehen nochmals in das Restaurant vom ersten Abend. Jetzt weiß ich ja, dass Salat keine Option dort ist.
Am 4. August ist unsere Zeit in Vietnam vorüber und wir sausen per Flugzeug für 4 Tage nach Kuala Lumpur, bevor es dann weitergeht nach Bali.
(Juli/August 2023)
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