Die Anreise gestaltet sich schon mal aufregend. Denn als wir um 5 Uhr morgens in Tahiti einchecken wollen, sagt man uns, dass unser Weiterflug von den USA nach Mexiko nicht ausreicht. Wir müssen in ein Land, das nicht ans Karibische Meer grenzt. Da wir nur wissen, wann wir in Costa Rica sein werden, buchen wir kurzerhand einen stornierbaren Flug von San José nach Ecuador. Wobei kurzerhand relativ ist, denn zunächst will keine von unseren Kreditkarten funktionieren. Nach einer Stunde klappt es endlich. Da unsere Maschine eine Stunde Verspätung hat, haben wir noch Zeit für einen Kaffee, den wir nach dieser frühmorgendlichen Aufregung auch nötig haben.
Bei der Einreise in die USA ist der Beamte allerdings ganz verwundert. Er will nur sehen, dass wir die USA wieder verlassen. Mexiko hätte also völlig ausgereicht. Ganze Aufregung umsonst. Wir besorgen uns noch eine SIM-Karte, tauschen die letzten Pazifischen Franc um und besorgen uns die aufladbare Karte für die Öffis in San Francisco. Mit dem BART sind wir in einer halben Stunde an der Powell Street und von dort sind es nur 5 Minuten zu Fuß in unser “Hotel Fusion”. Es regnet und hat grade mal 9 Grad, aber um die Ecke ist ein Pub. Und für mehr als Essen und ein Bier haben wir ohnehin keine Energie mehr.
Neben der wunderschönen Gegend an den Piers (Ferry Building bis Fisherman´s Wharf), widmen wir natürlich der Golden Gate Bridge viel Zeit. Aber auch der Mission District, Chinatown, Little Italy, die Painted Ladys und die Gegend um Washington- und Union-Square stehen auf dem Programm. Und wir haben dabei so ein Wetterglück. Nach dem ersten verregneten Abend haben wir nur noch Sonnenschein pur. Kein Wunder, dass uns die Stadt super gefällt.
Einen ausführlichen Bericht und ganz viele Bilder findet ihr in unserem Blogbeitrag: San Francisco
Am letzten Tag übernehmen wir unser Mietauto, fahren einmal durch die kurvige Lombardstreet und starten unseren Roadtrip. Fast 7.000 Kilometer werden wir zurücklegen, bis wir Ende des Monats unser Ziel New Orleans erreichen. Aber zunächst geht es einmal nach Las Vegas. Da wir keine 9 Stunden fahren wollen, übernachten wir auf halber Strecke in Bakersfield.
Immer wieder fahren wir Teilstrecken auf der historischen Route 66. Die Landschaft wechselt von karger Wüste zu schönen Felsformationen. Und weil wir genug Zeit haben, fahren wir zuerst noch in den Red Rock Canyon. Er liegt etwa eine halbe Stunde vor Las Vegas und man kann mit dem Auto einen Loop fahren. An den schönsten Ausblickspunkten sind großzügige Parkflächen. Da wir mehrere Nationalparks anschauen wollen, kaufen wir uns den “America the Beautiful-Pass”. Der kostet 80 USD und gilt für 1 Fahrzeug mit 4 Insassen. Wir sind jedenfalls froh, jetzt im April hier zu sein. Es hat angenehme 28 Grad und wir möchten nicht wissen, wie heiß es hier im Sommer wird.
In Las Vegas wollten wir unbedingt nahe am Strip und vor allem am Bellagio Brunnen wohnen. Wir haben daher ein Appartment im “The Signature at MGM Grand” gebucht. Nicht ganz billig, aber für Las Vegas noch halbwegs okay. Am ersten Abend sehen wir uns nur in der näheren Umgebung um, sind aber schier überwältigt von der prachtvollen Ausstattung der Casinohotels. Und wir sehen gleich am ersten Abend das Wasserspiel am Bellagio.
Am nächsten Tag sind wir den ganzen Tag unterwegs. Es gibt so unglaublich viele Anlagen, die ihr Motto wahnsinnig gut umsetzen. Besonders gut gefällt es uns im Venetia. Den einen oder anderen Dollar verspielen wir natürlich auch im Casino.
Mehr dazu findet ihr in unserem Blogbeitrag Viva Las Vegas.
Nach der lauten, knallbunten, künstlichen Welt von Las Vegas freuen wir uns auf den Grand Canyon. Am West Rim gilt unser Pass leider nicht und wir müssen 100,- USD Eintritt zahlen. Vom Besucherzentrum aus muss man mit dem Shuttlebus weiter. Der erste Stop ist Eagle Point. Und wenn man genau schaut, kann man die Steinformation, die wie ein Adler aussieht, gut erkennen. Am Guano Point kann man auf einen Hügel klettern, von dem man eine tolle Aussicht hat. Tief unten im Canyon fließt der Colorado River. Es ist spektakulär hier. In Williams übernachten wir und genießen das gute Essen in der Grand Canyon Brewery.
Unsere Fahrt geht weiter zum South Rim, wo wir unseren “America the Beautiful-Pass” nutzen können. Zuerst sehen wir uns im Grand Canyon Village um, wo es viele Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Das nächste Mal würden wir das vielleicht auch machen, um die schöne Stimmung zu Sonnenuntergang miterleben zu können. Der Desert View Drive führt am Rand des Canyon entlang. Auch hier kann man an den schönsten Punkten gut parken. Auf dem bestens ausgebauten Wanderweg kommt man zu verschiedenen Aussichtsplattformen. Es ist unglaublich, wie riesig der Canyon ist. Obwohl wir natürlich schon viele Fotos gesehen haben, sind wir überwältigt, was die Natur hier geschaffen hat. Den Endpunkt bildet der Desert View Watchtower. Hier gibt es auch ein Café und natürlich einen großen Souveniershop.
Fast 3 Studen dauert die Fahrt bis Page am Lake Powell. Das eignet sich gut als Ausgangspunkt für weitere Canyons und das Monument Valley. Big John’s Texas BBQ ist berühmt. Schon am Vormittag werden die riesigen Smoker bestückt und abends gibt es Livemusik. Wir lernen hier ein nettes Pärchen aus Rosenheim kennen, das schon seit vielen Jahren in diese Gegend reist und uns so manch guten Tipp gibt, wie zum Beispiel den Horseshoe Bend. Hier windet sich der Colorado wie ein Hufeisen um die Felsen.
Wenn wir gedacht haben, dass man die tolle Landschaft des Grand Canyon nicht mehr toppen kann, haben wir uns ordentlich getäuscht. Auf einer holprigen Sandpiste fahren wir durchs Monument Valley. Eine Szenerie wie man sie aus vielen Western kennt und Gänsehautfeeling pur beim Anblick der roten Felsformationen.
In der Nacht bekommen wir Fieber und müssen leider die gebuchte Tour durch den Antelope Canyon absagen. Wahrscheinlich haben wir uns bei Big John verkühlt, denn so warm es tagsüber ist, am Abend kommt ein kühler Wind auf. So verlängern wir in unserem Motel Knight Inn, um uns halbwegs auszukurieren. Ein arger Husten bleibt uns allerdings noch fast 2 Wochen erhalten. Mit einer Übernachtung in Gallup (ein kleiner Ort, in dem viele Western gedreht wurden und in dem Hollywoodgrößen von John Wayne bis Marilyn Monroe und Katherin Hepburn übernachtet haben) erreichen wir schließlich Albuquerque. Wir sind noch immer nicht fit und sind froh, dass unser Motel nur 10 Minuten Fußweg von der wunderschönen Altstadt entfernt ist. In den Pueblos aus Lehm sind viele nette Shops und Galerien untergebracht. Und überall hängen Chilischoten zum Trocknen.
Santa Fe ist nahe genug für einen Tagesausflug. Auch hier prägen Pueblos das Stadtbild und im Zentrum gibt es viele Geschäfte. Uns gefallen besonders die Keramiksachen und der wunderschöne Schmuck. Aber auch die oft lebensgroßen Statuen und Skulpturen sind sehenswert. Es gibt auch einen kleinen Markt mit Kunsthandwerk und allerlei Kleinkram.
Wir fahren lieber kleine Seitenstraßen und so kommen wir auf der Rückfahrt zufällig durch das Dorf Madrid. Hier müssen wir einfach halten. Vor den bunten Häuschen sammelt sich so manche Kuriosität. Aus Schrott wird Kunst gemacht, man sieht wunderschöne Webteppiche und natürlich viele Souveniers. Die Taverne ist für so einen kleinen Ort ziemlich groß und sehr urig. Klar, dass wir da für ein Bier einkehren.
Auf einer Liste der besten Ghosttown-Bars haben wir vom “No Scum Allowed Saloon” in White Oaks gelesen. Er hat nur am Wochenende geöffnet, was gut in unseren Zeitplan passt. Unser Motel liegt in Currizozo, etwas 20 Minuten entfernt. Obwohl wir noch am Valley of Fires – einer Vulkanlandschaft – halten, sind wir schon mittags in dem recht ausgestorben wirkenden Ort. Auf der Suche nach einem Kaffee halten wir am kleinen Foodtruck “Francescas Kitchen” und kommen gleich mit den Damen dort ins Gespräch. Sie erzählen, dass vor allem Künstler hier wohnen. Marc ist einer davon. Er setzt sich zu uns und erzählt uns aus seinem ereignisreichen Leben. Der Saloon öffnet erst um 18 Uhr und Marc meint, dass wir genug Zeit haben, um vorher noch in den White Dune Nationalpark zu fahren. Eine gute Idee. Weiß wie Schnee türmen sich die Dünen links und rechts von uns auf. Es macht Spaß auf der Sandpiste zu fahren. Und was für ein Gegensatz: zuerst die schwarzen Lavafelsen und nun diese weiße Pracht.
Zu Zeiten des Goldrausches (1880 bis 1910) hatte White Oaks 2500 Einwohner. Heute sind nur noch wenige Häuser bewohnt und leider sind auch kaum historische Gebäude erhalten geblieben. Eines davon ist der No Scum Allowed Saloon. Karen, die Besitzerin, erzählt uns, dass die Einheimischen den Namen nicht mögen. Für sie ist es einfach die White Oaks Bar. Sie kennt so viele alte Geschichten und nimmt sich die Zeit, uns viel Historisches zu erzählen. Billy the Kid hat in der Gegend sein Unwesen getrieben und er begegnet einem auch überall. Weil wir so interessiert sind, bietet Karen uns an, das alte Schulhaus am nächsten Tag für uns zu öffnen. Das nehmen wir natürlich gerne an. Aber zunächst genießen wir die Atmosphäre im Saloon, wo wir beim Bezahlen feststellen, dass einer der Einheimischen schon eine Runde für uns bezahlt hat.
Pünktlich um 10 Uhr treffen wir uns beim alten Schulhaus, wo bis zu 80 Kinder unterrichtet wurden. Es ist gleichzeitig auch so etwas wie ein Museum. Karen weiß zu fast jeder Familie, die hier gelebt hat, etwas zu erzählen. Am liebsten würde ich bleiben, um das alles mit ihr zu dokumentieren. Es wäre so schade, wenn die alten Geschichten verloren gehen.
Um noch mehr über Billy the Kid zu erfahren, besuchen wir in Fort Summer ein Museum, das ihm gewidmet ist. An diesem Ort wurde er letzten Endes erschossen. Die Sammlung zeigt persönliche Sachen wie sein Gewehr, Bilder und Gegenstände aus der Zeit. Es ist ein kleines Museum, aber liebevoll gestaltet.
Wir verlassen New Mexico und überqueren die Grenze zu Texas. Dabei fahren wir an riesigen Rinderherden vorbei, die neben den Fleischfabriken auf ihr Schicksal warten und einen unglaublichen Gestank verbreiten. Allerdings wird die Landschaft auch immer grüner, was nach der kargen Gegend zuvor eine schöne Abwechslung ist.
Von Amarillo bekommen wir nicht allzu viel mit. Wir haben ausnahmsweise einen kühlen und trüben Tag erwischt und sind immer noch nicht ganz fit. Nur die Cadillac-Ranch schauen wir uns an. Schon vom Highway aus, sieht man die versenkten Autos, die von den Besuchern mit Sprühfarbe ständig neu bemalt werden. Wir können nicht widerstehen und hinterlassen auch unsere Spuren.
In Fort Worth bleiben wir 3 Tage. Es ist eine riesige Stadt und trotzdem scheint es in Downtown wie ausgestorben. Obwohl wir uns bemühen, werden wir nicht so richtig warm mit der Stadt. Der Botanische Garten ist allerdings sehr schön. Zwischen den Bäumen findet man lebensgroße Dinosaurier, es gibt Quizstationen für Kinder und farbige Bronzestatuen, die sehr echt aussehen.
Dallas liegt gleich neben Fort Worth. Die Fahrt dorthin ist dennoch der Wahnsinn, denn die Autobahn hat so viele Spuren, dazu Auf- und Abfahrten, Expresslanes, die gebührenpflichtig sind und dichten Verkehr. Sehenswert ist der Pioneer Square, an dem Skulpturen an die Zeit der großen Viehtriebe erinnern. Von hier ist es auch nicht weit zum Reunion Tower. Die goldene Statue “Spirit of Communication” überragt einen schönen Platz mit Cafés und Restaurants. Und das war’s auch schon, was uns hier gefallen hat. Im Nachhinein würden wir wahrscheinlich eher die Route südlich nahe der mexikanischen Grenze nehmen.
In San Antonio findet gerade das Matriachi Festival statt. Wir haben uns eine Unterkunft gesucht, die nahe am Riverwalk liegt, sodass wir zu Fuß gehen können. Kilometerlang zieht sich der Weg am Fluss entlang, gesäumt von unzähligen Bars und Restaurants. Viele Männer und Frauen in weißen oder blauen Uniformen sind mit ihren Familien unterwegs. Wir erfahren, dass sie gerade ihre Ausbildung in der Air Force Basis abgeschlossen haben und die Graduierung gefeiert wird. Die Touristen werden mit großen Booten durch die verzweigten Wasserwege gefahren und ab 18 Uhr werden sie von den Matriachigruppen ergänzt, die in ihren Kostümen von den Booten aus musizieren oder an kleinen Plätzen Tanzvorführungen geben. Es herrscht eine unglaublich fröhliche Stimmung in der Stadt, die richtig ansteckend ist. Man kann gar nicht anders, als mit einem breiten Lachen im Gesicht herumzulaufen.
Alamo war zuerst eine Mission, die später als Fort befestigt wurde und eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Mexiko gespielt hat. Am Vorplatz findet gerade eine Feier der Air Force statt, aber man kann die Kirche und Nebengebäude trotzdem besichtigen. Es ist sehr interessant, zumal Leute in historischen Kostüme erklären, wie genau zum Beispiel eine Kanone geladen und abgefeuert wurde oder wie sich das Essen mit der Ankunft der Spanier verändert hat.
Schon in Amarillo haben wir nachgesehen, wo und wann in Texas ein Rodeo stattfindet, das gut in unseren Zeitplan und unsere Route passt. Und das in Lampasas ist perfekt für uns. Den Nachmittag vertreiben wir uns noch in einem Skulpturenpark und gehen zur Abwechslung italienisch essen. Gerade als wir im Hotel einchecken, fängt es heftig an zu regnen und wir hoffen, dass die Veranstaltung stattfinden kann, zumal es für Texas eine Tornadowarnung gibt. Aber alles beruhigt sich wieder und am Abend kommt sogar die Sonne heraus. Allerdings ist die Arena eine einzige Schlammlandschaft.
Das bekommen als erstes die Kleinen zu spüren, die versuchen auf einem Schaf zu reiten. Die meisten können sich kaum eine Sekunde halten und landen schon im Dreck. Spaß scheint es dennoch zu machen. Dann wird das eigentlich Rodeo, natürlich mit Gebet und Nationalhymne, eröffnet. Die Pferde sind ganz schön wild und bockig. Wir wundern uns, wie man sich da überhaupt oben halten kann. Es folgen noch Reiteinlagen und die Kunst, einen Stier in vollem Ritt mit bloßen Händen zu fangen. Zum Schluss zeigen die Reiter noch ihr Können, Rinder mit dem Lasso einzufangen. Ein tolles Erlebnis und der perfekte Abschluss für unsere Zeit in Texas.
Nach einem Übernachtungsstopp in Cleveland erreichen wir unser Endziel New Orleans. In den Nachrichten hören wir, dass fast 40 Tornados durch Nordtexas und Oklahoma gezogen sind, die eine Spur der Verwüstung hinterlassen und sogar Todesopfer gefordert haben. Für den Süden hat es Flutwarnungen gegeben, aber wir sind unbeschadet durch Luisiana gekommen und freuen uns auf eine ganze Woche in der Hauptstadt des Jazz. Schaut euch dazu unser kurzes Video im Blog an: NOLA, here we come.
Unser erstes Highlight hier ist eine Fahrt mit dem Dampfschiff Natchez. Tagsüber regnet es immer wieder, aber wie schon beim Rodeo haben wir das Glück, dass pünktlich zur Abfahrt um 19 Uhr die Sonne hervorkommt und wir einen traumhaften Sonnenuntergang erleben. 2 Stunden dauert die Fahrt auf dem mächtigen Mississippi. Eine Jazzband und feine Cocktails sorgen für gute Stimmung.
Heute ist der letzte Tag, an dem wir das Mietauto haben. Daher fahren wir zum historischen Städtchen St. Francisville. Dort gibt es eine erstaunliche Dichte an wunderschön restaurierten alten Häusern. Sie sind wunderschön anzusehen und einen ausführlichen Spaziergang wert. Im Magnolia Café trifft sich das halbe Dorf und auch wir kehren dort ein und sind froh, dass wir diesen Ort anstelle der Hauptstadt Baton Rouge gewählt haben. Dort haben wir im Vorbeifahren vor allem riesige Ölfirmen und Fabriken gesehen. Hier ist es so viel idyllischer.
In der Umgebung von St. Francisville gibt es außerdem viele Plantagen, auf denen früher Zuckerrohr und Baumwolle angebaut wurde. Wir beschließen, die “Rosedown Plantation & Gardens” aus dem Jahr 1835 zu besichtigen. Sie ist 3.500 Hektar groß und einst waren hier 250 Sklaven beschäftigt.
Da wir hier 2 Stunden von New Orleans entfernt sind, kommen nicht so viele Touristen her und der Eintritt ist mit 7,- USD vergleichsweise günstig. Wir werden auch sehr nett begrüßt und bekommen nicht nur Infos, sondern auch einen Kaffee angeboten, den wir genießen, während wir einen etwa 10 Minuten langen Film zur Plantage anschauen. Danach machen wir uns auf den Weg durch den weitläufigen Park und bewundern den Garten und die Gebäude. Nur das Haupthaus können wir nicht von innen besichtigen, weil es zum einen von einer Gruppe gebucht ist und zum anderen im Ticketpreis nicht enthalten ist. Diese Führung müsste man extra bezahlen. Aber auch so bekommt man einen guten Eindruck.
In New Orleans gibt es so viel zu entdecken: Da sind zum Beispiel die bunten Shops und Cafés in den Colonnaden. Auch hier gibt es natürlich den ganzen Tag live Musik und gute Stimmung. Nur einen Katzensprung entfernt sind die St. Louis Kathedrale und der Jackson Square. Wer mag, kann von hier mit einer Pferdekutsche durch das French Quarter fahren.
Sehenswert fanden wir auch das Voodoo Museum. Es sind zwar nur 2 Räume, aber die sind mit allerlei Skurrilem ausgestattet. Diese Religion ist ursprünglich aus Westafrika durch die Sklaverei hergekommen. Bei uns wird Voodoo ja oft mir schwarzer Magie in Zusammenhang gebracht, was wohl daran liegt, dass Praktiken des Todeskults und der Wiederbelebung von Verstorbenen Teil davon sind. Bekannt und völlig übertrieben dargestellt wird auch der Gebrauch von Voodoopuppen, wobei oft völlig außer Acht gelassen wird, dass das Durchstechen mit Nadeln auch für heilende Rituale verwendet wird.
Viel bunter geht es im Mardi Gras Museum zu. Es gibt zwei davon: eines, das sich mit dem Bau der Karnevalswagen und überdimensional großen Figuren für die Paraden beschäftigt, und eines für die Kostüme. Wir sehen uns jenes mit der Sammlung an Kostümen an. Unglaublich, wie viel Arbeit da hinter jedem Teil steckt. Bestimmt wäre es ein Erlebnis zu dieser Zeit hier zu sein. Allerdings sind während des Karnevals, der 6 Wochen dauert, noch einmal 2 Mio. Menschen mehr in der Stadt. Und das stellen wir uns nicht ganz so lustig vor.
Den großen Musiklegenden wird natürlich auch Tribut gezollt. So gibt es zum Beispiel den Louis Armstrong Park und den Musical Legends Park, in denen lebensgroße Bronzestatuen an die Legenden erinnern.
Das French Quarter, in dem sich all diese wunderbaren Plätze befinden, beeindruckt uns vor allem durch seine Architektur. Wie aus der Zeit gefallen, scheinen die alten Fassaden mit den verschnörkelten, schmiedeeisernen Balkonen. Gottseidank hat der Hurrikan Katrina viele Häuser verschont, so schrecklich auch die Katastrophe insgesamt für New Orleans gewesen sein muss.
Das pulsierende Herz der Stadt ist die Bourbon Street. Einen kleinen Beitrag dazu haben wir ja schon in unserem Blog veröffentlicht, aber hier trotzdem noch einmal ein paar Bilder dazu.
Allein an der Bilderflut zu New Orleans merkt ihr schon, wie sehr es uns hier gefallen hat. Und tatsächlich war das auch der krönende Abschluss unserer USA Reise. Fast 7.000 km sind wir durch 7 Bundesstaaten (Kalifornien, Nevada, Arizona, Utah, New Mexico, Texas, Louisiana) in 4 Wochen gefahren. Wir hatten viel Sonne und ein paar kleine Regenschauer, alles zwischen 9 und 30 Grad, haben atemberaubende Landschaften, quirlige Städte und Wildwestromantik gesehen und durften bei einem Rodeo und dem Matriachifestival dabei sein. Und am Ende ganz viel Jazz hören.
Nun geht es weiter nach Mexiko. Mal sehen, was uns da erwartet. Wir sind gespannt.
Hier geht es zum Mexikobericht.
Mehr zu unserer gesamten Reise findet ihr hier: “Weltreise”
(April/Mai 2024)
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