Bevor die große Hitze über die Emirate hereinbricht, fliegen wir im März für 1 Woche nach Abu Dhabi. Der Nachtflug ab Zürich ist sehr angenehm, denn die Maschine ist nur halbvoll und so ist der Sitz neben uns freigeblieben. Entsprechend entspannt durchlaufen wir die Einreisekontrollen und werden auch schon erwartet, da unser Hotel – das wunderbare „Bab Al Qasr“ – einen Fahrer geschickt hat. Es ist erst 8 Uhr morgens und unser Zimmer ist noch nicht bezugsfertig, aber wir können schon frühstücken und gehen dann an den Ministrand des Hotels. Der Wetterbericht hat 26 Grad vorhergesagt und wir haben unsere Badesachen im Handepäck dabei. Allerdings weht ein kühler Wind, sodass wir lieber in der Lounge sitzen und uns die Zeit vertreiben bis mittags unser Betreuer Soufiane von „Schauinsland“ in die Lobby kommt. Außer uns ist noch eine 4er-Gruppe aus Deutschland dabei und wir buchen alle gleich für den nächsten Tag einen Ausflug nach Dubai. Da wir nur 6 Tage Zeit haben, organisieren wir auch noch eine Wüstensafari. Dann können wir unser Zimmer beziehen und sind begeistert. Wir sind im 34. Stock und sehen direkt in den Garten des Emirates Palace und zum Präsidentenpalast. Nach einer kurzen Ruhepause laufen wir zu den Etihad Towers, die praktischerweise nebenan liegen und ein Observation Deck haben. Leider sind die Fenster nicht sauber, was den Ausblick etwas trübt, dafür ist die Stimmung im kleinen Restaurant sehr nett und wir bleiben gleich zum Essen. Als wir schließlich die Corniche Street entlang laufen, wird es dunkel und alles wird in ein festliches Licht getaucht. Denn es ist Ramadan und ähnlich wie bei uns zu Weihnachten gibt es eine besondere Straßenbeleuchtung. An der Poolbar im Hotel lassen wir den ersten Tag ausklingen.












Um 10 Uhr werden wir mit einem Minibus abgeholt. 1,5 Stunden dauert die Fahrt nach Dubai. Theoretisch! Denn unser Fahrer verfährt sich dort mehrmals, sodass wir uns 1 Stunde zu spät mit unserem Guide in der Dubai Mall treffen. Der Rest seiner Gruppe ist schon am Burj Khalifa und auch wir bekommen unsere Tickets und müssen durch die Sicherheitskontrolle zum Lift. Die Schlange ist endlos lang und so bleibt uns letztlich nur eine Viertelstunde Zeit, um die Aussicht vom 828 Meter hohen Wolkenkratzer zu sehen. Wir sind auf der Etage 125 und somit nicht ganz auf der Spitze des höchsten Gebäudes der Welt, aber der Blick aus der Vogelperspektive ist schon spektakulär.






Zusammen mit dem Rest der Gruppe fahren wir zum Burj Al Arab, dessen Lobby unglaubliche 200 Meter hoch ist. Wir können das berühmte Gebäude nur von außen fotografieren. Dann geht es weiter nach Palm Island, wo wir einen Blick auf das Hotel Atlantis werfen können. Ein Highlight ist die halbstündige Bootsfahrt, bei der wir die Skyline vom Wasser aus bestaunen können. Unser Guide Amir ist spitze, er erzählt uns nicht nur viel über die Sehenswürdigkeiten, sondern vor allem auch über das Leben und Arbeiten in den Emiraten.












Dann haben wir 2 Stunden Zeit, um durch die riesige Dubai Mall zu schlendern. Neben schicken Geschäften gibt es hier auch ein 3stöckiges Aquarium und einen Eislaufplatz. Es ist schwierig die Orientierung zu behalten, aber wir schaffen es dann doch rechtzeitig auf den Platz zwischen Burj Khalifa und Mall, wo um 19.30 Uhr eine Wassershow stattfindet. Sie ist nicht vergleichbar mit dem Spektakel vor dem Cäsar’s Palace in Las Vegas (siehe Blog „Viva Las Vegas“), aber die Stimmung ist sehr schön, zumal auch noch der Vollmond zwischen den Wolkenkratzern hervorschaut.









Heute steht unsere Wüstensafari auf dem Programm. Da wir erst um 14.45 Uhr los müssen, können wir am Vormittag noch am Hotelpool relaxen. Wir sind 6 Leute und können uns auf der 1stündigen Fahrt ins Dessert schon ein bisschen bekanntmachen. Bald schon wird Luft aus den Reifen gelassen und es gibt einen Fotostopp. Dann geht es los! Die Fahrt über die Dünen ist wie eine Achterbahnfahrt, aber unser Fahrer hat das Auto gut im Griff und auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, dass wir gleich auf dem Dach landen, bringt er uns sicher ins Base Camp. Dort können wir uns bei Tee, Kaffee, Softdrinks und Falafel stärken, Hennatatoos machen lassen, Kamelreiten, Shisha rauchen uvm. Nur Sandboarden und Quadfahren müssen zusätzlich bezahlt werden. Bei Sonnenuntergang beginnt das BBQ und eine Show mit verschiedenen Tänzen. Es ist sehr stimmungsvoll. Glücklich und voller Eindrücke fahren wir zurück ins Hotel.















Es ist Zeit, Abu Dhabi zu erkunden. Schön, dass wir viele Highlights in Fußnähe haben. Nach einem Rundgang durch die Marina Mall, spazieren wir durch die Gärten und die Lobby des Emirates Palace Hotel. Diese Bereiche sind nämlich für die Öffentlichkeit zugänglich. Alles strotzt nur so vor Gold, aber ehrlich gesagt, fühlen wir uns in unserem Hotel wohler und finden gerade den Lobbybereich bei uns viel schöner.
Nur eine halbe Stunde Fußmarsch entfernt ist der Königspalast. Nach den üblichen Eingangskontrollen, bei denen man übrigens auch Zigaretten und Feuerzeug abgeben muss, bringt uns ein Shuttlebus zum Palasteingang. Die Räume sind sehr pompös und kleine Ausstellungen geben zusätzlichen Einblick. Man merkt, dass der Prunk repräsentativ sein soll und die Gebäude für Amtsgeschäfte genutzt werden. Der Präsident und seine Familie wohnen nicht hier, aber die Staatsempfänge werden im Palast abgehalten.

































Unser letzter Ausflug führt uns nach Al Ain. Zunächst holen wir noch eine weitere Person auf Yas Island ab. Das freut uns besonders, weil wir so noch einen Blick auf die Formel1-Strecke werfen können. Nicht allzu weit entfernt befindet sich eine weitere Rennstrecke, allerdings für Kamele. Wir können beim Training zuschauen. Schade, dass die Jockeys inzwischen durch Roboter ersetzt wurden. So sitzen die Besitzer in ihren Autos und steuern das Ganze von dort aus.
Schön restauriert ist das Al Jahili Fort. Der originale Teil ist einer der ältesten des Landes. Das Museum widmet sich dem Leben von Mubarek bin London, der viele Jahre das Land bereist und fotografisch festgehalten hat. Seine Arbeit ist sehr beeindruckend.
Die Al Ain Oase ist 1.200 Hektar groß. Wir sehen nur einen kleinen Teil der Palmenplantagen und des Bewässerungssystems. Wären wir nicht im Rahmen einer geführten Tour hier, würden wir diesem Gelände etwas mehr Zeit widmen. So reicht es nicht einmal für einen groben Überblick.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen besuchen wir den Kamelmarkt. 4000 Kamele, dazu Ziegen, Schafe und Kühe werden hier gehandelt. Wir lernen, dass weiße Kamele besonders begehrt sind, weil ihr Fleisch am zartesten ist. Für uns ist es ganz neu, dass die Tiere hauptsächlich als Schlachtvieh verkauft werden und nicht mehr für Transporte o.ä. Der Markt ist ganzjährig geöffnet und wer seine Tiere verkaufen will, wohnt und lebt neben dem Markt bis er einen Käufer gefunden hat.
Das Hadschar Gebirge bildet die Grenze zum Oman. Über viele Serpentinen fahren wir auf eine Passhöhe und können so einen Blick auf das Nachbarland werfen. Viele Picknickstationen zeigen, dass das ein beliebtes Ausflugsziel ist, aber jetzt während des Ramadan ist alles leer und wir haben den Ausblick nahezu für uns. Unser letzter Halt, bevor wir uns auf die 2stündige Rückfahrt machen, liegt am Fuß des Gebirges: Hier gibt es heiße, salzige Quellen, in die wir für ein paar Minuten unsere Füße eintauchen. Mehr ist nicht drin – so heiß ist das Wasser.
























Unser Fazit:
Wir haben mit März von der Temperatur her eine ideale Reisezeit erwischt. Dass gerade Ramadan war, hatte seine Vor- und Nachteile. Die Architektur von Dubai hat uns sehr beeindruckt. Unser Highlight war die Wüstensafari. Da hatten wir das Gefühl, auch in die Kultur eintauchen zu können. Ansonsten haben wir das turbulente Leben in Straßen und Basaren vermisst. Die Vereinigten Emirate scheinen uns sehr geordnet und diszipliniert.
(März 2025)