Berlin

2017 ergibt sich endlich die Gelegenheit, wieder einmal nach Berlin zu fahren. Obwohl noch immer viel gebaut wird, sind die Großbaustellen mit ihren rosa Leitungen verschwunden und viele neue Kulturzentren und Shoppingmeilen entstanden. Wir sind schon gespannt, was wir Neues entdecken werden.

Als erstes besuchen wir den Filmpark in Babelsberg/Potsdam. Eine nette Anlage, die vor allem mit Kindern einen Besuch wert ist. Da die meisten Shows erst am Nachmittag stattfinden, ist unser Tipp, nicht schon um 10 Uhr zu Beginn vor Ort zu sein.

Das KadeWe (Kaufhaus des Westens) kennen wir ja schon. Neu ist für uns das Bikini Berlin, eine schönes Einkaufszentrum direkt hinter der Gedächtniskirche mit Blick auf den Zoo.

Nachdem wir schon in Hamburg und London im Dungeon waren, besuchen wir ihn nun auch hier. Das Konzept ist ziemlich ähnlich, aber wir finden, es ist nicht ganz so gut umgesetzt.

In Friedrichshain findet im alten RAW Gelände ein Flohmarkt statt. Das halbverfallene Areal wird nun durch Bars, Kneipen und ein Badehaus belebt. In der Umgebung gibt es viele nette Bars, Restaurants und Cafés (z.B. das Kuchenrausch, in dem wir ganz wunderbar frühstücken).

Der Prenzlauer Berg ist immer noch einen Besuch wert. Wir laufen am Wasserturm vorbei zum Senefelder Platz, dann weiter zur Kulturbrauerei. Hier findet gerade ein Street Food Markt statt, und wir können den vielen Köstlichkeiten nicht widerstehen.

Bei herrlichem Sommerwetter machen wir die 7 Seen Fahrt mit Start am Wannsee. Eine wunderbare Gegend und dank der vielen Erklärungen des Kapitäns erfahren wir Vieles, was sich hier in der Gegend abgespielt hat (z. B. über den Austausch von Agenten auf der Glienicker Brücke während des Kalten Kriegs oder die Wannseekonferenz von 1942).

Mit dem Besuch der Ägyptenausstellung auf der Museumsinsel und wunderbarem indischen Essen im Restaurant Bombay beschließen wir unseren Kurztrip nach Berlin.

2005/2001

Berlin hat so viele Sehenswürdigkeiten, dass man nur schwer entscheiden kann, was man zuerst ansieht. Meistens reicht die Zeit ohnehin nicht aus für alles Interessante an Kultur- und Freizeitangeboten. Zudem befindet sich die Stadt im ständigen Wandel, so dass man jedes Mal wieder etwas Neues entdeckt.

Nachdem ich in der Zeit, in der die Berliner Mauer noch stand, fast 2 Jahre hier gelebt habe, ist es für mich besonders spannend, den ehemaligen Ostteil zu sehen. Es ist schon ein Gänsehautgefühl, das erste Mal einfach so durchs Brandenburger Tor gehen zu können, das vom Mahnmal der Teilung zum Symbol der deutschen Einheit geworden ist. 1791 fertiggestellt, war es nur eines von vielen alten Stadttoren rings um das damals noch überschaubare Berlin. Dem Tor vorgelagert wurde der Pariser Platz angelegt, an dem sich noch heute viele wichtige Bauten der Stadt – wie das geschichtsträchtige Hotel Adlon oder die Akademie der Künste – befinden.

1793 wurde die von Johann Gottfried Schadow entworfene Quadriga auf das Tor aufgesetzt. Die Plastik wurde im Laufe der Zeit drei Mal heruntergenommen. Nach der Niederlage Preußens im Jahre 1806 verschleppte Napoleon sie nach Paris. Doch durch den Sieg der Allianz konnte sie acht Jahre später wieder zurückgeholt und an ihren alten Bestimmungsort aufgestellt werden.

An der Bernauer Straße befindet sich der längste erhaltene Mauerabschnitt, der in die Gedenkstätte Berliner Mauer integriert ist. Ein weiteres Segment steht am Ausstellungsgelände der Topographie des Terrors in der Niederkirchnerstraße. Dieser rund 200 Meter lange Mauerrest wurde bereits 1990 unter Denkmalschutz gestellt. Ein dritter Teil der eigentlichen Grenzmauer steht noch in der Liesenstraße in Mitte.

Der Fernsehturm am Alexanderplatz ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und mit 368 Metern das höchste Bauwerk Deutschlands. Er wurde in den 1960er Jahren errichtet und bietet ein einmaliges 360° Panorama über die Stadt.
Der Alexanderplatz, im Volksmund Alex genannt, war immer wieder Schauplatz historischer Ereignisse. So kam es während der Märzrevolution 1848 zu schweren Straßenkämpfen. Hier wurde aber auch friedlich demonstriert, zum Beispiel gegen das DDR-Regime im Herbst 1989, kurz vor dem Fall der Mauer. Sehenswert sind auch die Weltzeituhr und der Brunnen der Völkerfreundschaft.

Sehr beeindruckend ist der Reichstag mit seiner imposanten, gläsernen Kuppel. Von der Dachterrasse  kann man einen herrlichen Blick auf das Treiben in der Stadt werfen. Rund um den Reichstag finden sich außerdem viele Regierungsbauten wie das Bundeskanzleramt.

Mit dem Reichstagsgebäude sind bedeutende geschichtliche Ereignisse verbunden. So wurde 1918 vom Balkon am Westportal die Republik ausgerufen. Am Abend des 27. Februar 1933 ereignete sich der „Reichstagsbrand“. bei dem der Plenarsaal und die Kuppel vollständig zerstört wurden. 1945 wurde eine rote Fahne der Sowjetunion gehisst, die den Sieg über das „Dritte Reich“ symbolisierte.

Der Potsdamer Platz ist ein Ort der Superlative mitten in Berlin auf dem ehemaligen Grenzstreifen. Vor dem Zweiten Weltkrieg war er geschäftiger Mittelpunkt der Stadt, zwischen 1945 und der Wende Niemandsland. Nach 1989 hat er sich komplett gewandelt. Er wurde neu bebaut und als ganzes Stadtviertel von Architekten geplant. Den Masterplan entwarfen  Renzo Piano und Christoph Kohlbecker. Das Sony Center, Hochhäuser und unzählige Geschäfte prägen heute das Bild.

Die Hackeschen Höfe sind das größte geschlossene Hof-Areal Deutschlands. Die acht miteinander verbundenen Höfe  wurden 1993 für 80 Millionen Mark saniert und laden mit den vielen Geschäften, Galerien, Restaurants und Clubs zum Bummeln und Genießen ein.

Der Hackesche Markt ist ein quirliges Szene-Viertel. Bereits ab Anfang der 1990er Jahre siedelten sich viele Künstler, Designer und Werkstätten in den verfallenen Häusern an und so findet man heute dort vor allem Designläden, Flagshipstores und kleine, inhabergeführte Manufakturen.

In unmittelbarer Nähe zur Friedrichstraße, der exklusiven Einkaufsstraße in Berlin-Mitte, befindet sich einer der schönsten Plätze Berlins: der Gendarmenmarkt. Mit dem von Schinkel entworfenen Konzerthaus sowie dem Deutschen Dom und Französischen Dom stehen hier drei architektonische Höhepunkte der Hauptstadt.

Die berühmteste Flaniermeile der Stadt ist der Kurfürstendamm, kurz Kudamm genannt.

Angelegt wurde die Straße Mitte des 16. Jahrhunderts als Reitweg für die Kurfürsten in den Grunewald. Auf Wunsch von Reichskanzler Otto von Bismarck wurde ab 1886 daraus der Kurfürstendamm: ein 53 Meter breiter Boulevard mit Theatern, Cafés und Geschäften, ganz nach französischem Vorbild.

Am Kurfürstendamm trifft alte und neue Architektur beinahe nahtlos aufeinander. Hinter dem berühmten Café Kranzler entstand zur Jahrhundertwende das neue Kranzler-Eck. 2012 wurde das Zoofenster eröffnet: ein 118 Meter hohes Gebäude zwischen Gedächtniskirche, Kantstraße und Bahnhof Zoo. Das vom dem Frankfurter Architekten Christoph Mäckler entworfene Hochhaus beherbergt das Luxus-Hotel Waldorf-Astoria Berlin.

Das bekannteste Wahrzeichen von Berlin-West ist die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschädigt. Der rund 68 Meter hohe Turmcorpus blieb als Mahnmal gegen den Krieg erhalten und wurde durch ein vierteiliges Bauensemble ergänzt. Dazu zählen das achteckige Kirchenschiff, der sechseckige Glockenturm, die viereckigen Kapelle und das Foyer. Nach fast vierjähriger Bauzeit konnte die Kirche am 17. Dezember 1961 eingeweiht werden. Die Berliner fanden für die beiden modernen Gebäude schnell die durchaus passenden Bezeichnungen „Lippenstift und Puderdose“.

Der Weltkugelbrunnen ist ein Wasserspiel direkt vor dem Europa-Center auf dem Berliner Breitscheidplatz und auch für ihn haben die Berliner eine eigene Bezeichnung gefunden – Wasserklops.

(2001, 2005, 2017)

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