Die Ausläufer der Hurrikan Beryl haben die Dom. Rep. am Nachmittag gestreift. Als wir hier ankommen, sehen wir noch ein paar überflutete Straßen und Wellen, die meterhoch auf die Klippen treffen. Ansonsten hat es sich schon wieder beruhigt. Wir erreichen also sicher unsere Unterkunft in Santo Domingo. Da es schon 20 Uhr ist, essen wir im Hotel und probieren ein “Presidente”, das lokale Bier.
Wir bleiben nur eine Nacht. Schon am nächsten Morgen fahren wir nach Dominicus, einem Nachbarort des berühmteren Bayahibe. Im Aparthotel Blue haben wir eine Wohnung, die zwar keinen Meerblick hat, aber sonst super ausgestattet ist. Im nahen Supermarkt kaufen wir Vorräte ein und freuen uns, dass wir uns in nächster Zeit wieder selbst versorgen können. Cool ist, dass wir den Pool der Anlage nutzen können. Es gäbe sogar noch einen 2. Pool direkt am Meer, der ist aber wegen des Sturms gesperrt und wird gerade gereinigt. Eigentlich wollten wir die Strände in der Umgebung abklappern, aber das Wetter ist zu wechselhaft. In der einen Minute Sonne, in der nächsten heftige Wolkenbrüche. So bleibt es bei ein paar entspannten Tagen, in denen wir zwischen Zimmer und Pool pendeln.
Die meisten Touristen landen in Punta Cana, das wegen seiner schönen Strände und den Schnorchel-/Tauchrevieren bekannt ist. In 2 Stunden Fahrzeit erreichen wir unsere Unterkunft im “Ducassi Suites Beach Club”. Eine herbe Enttäuschung, denn die Bilder auf der Webseite stammen nicht einmal von hier. Der Empfang ist unfreundlich, in unserer Wohnung wird noch bis zum späten Nachmittag gearbeitet und der Wasserhahn getauscht und unter dem Kopfkissen liegt noch der Pyjama der Vorgänger. Man kann nicht immer Glück haben. Zumindest aber sind wir in einer Straße mit schönen Bars und Restaurants, die die Fußball EM live übertragen, und unser Auto ist in einer Tiefgarage sicher untergebracht.
Wir verbringen einen traumhaften Tag am Macao Beach. Der feine Sandstrand zieht sich endlos lang durch die Bucht, die nicht wie in Punta Cana völlig von Hotels zugebaut ist. Das Wasser ist herrlich warm und kristallklar. So stellt man sich die Karibik vor.
Wir sind im Laufe unserer Weltreise schon an vielen Orten schnorcheln gewesen, aber das absolute Highlight erleben wir jetzt. Über Viator buchen wir eine Tour mit “Happy Fish”. Nachdem es am Morgen wieder einmal geregnet hat, kommt gerade rechtzeitig zum Start die Sonne heraus. Die Crew ist super gut aufgelegt und die Bar wird schon gleich nach dem Ablegen geöffnet. Wir sind nur 8 Leute an Bord eines Katamarans, der normalerweise 30 Gäste mitnimmt. So ein Luxus! Beim Schnorcheln sehen wir als erstes eine Schildkröte und gleich danach sind wir von hunderten Fischen umgeben. Wir bleiben fast eine Stunde im Wasser und können uns nicht sattsehen.
Danach gibt es einen Stopp in einer Bucht, in der sich auch andere Ausflugsboote versammeln. Die Bar kommt einfach mit ins Wasser und wer mag, kann ein SUP ausprobieren. In der Hochsaison soll es hier richtig eng werden. Wir finden, dass jetzt schon genug Boote da sind.
Zu guter Letzt halten wir noch an einem Becken mit Delphinen und können zuschauen, wie sie ihre Runden drehen und verspielt in die Luft springen. Es ist immer schön, Delphine zu beobachten, aber es ist einfach kein Vergleich, wenn man sie in freier Natur erleben durfte (siehe Bericht unserer Neuseelandreise).
Normalerweise versuchen wir Mautstraßen zu vermeiden, aber dann würden wir für die Strecke nach Samaná 8 Stunden brauchen. Wir entscheiden uns also, die Gebühren zu bezahlen und brauchen nicht einmal 5 Stunden bis zur gleichnamigen Halbinsel. Die Wohnung, die wir für Euro 80,-/Tag gemietet haben, ist der Hammer. Und auch hier können wir den Pool nutzen, denn im “Hacienda Samana Bay” gehören Hotel und Residences zusammen. Man hat einen herrlichen Blick über die Bucht von Samaná und zwei kleine unbewohnte Inseln. Die beiden Inseln sind über eine Fußgängerbrücke erreichbar. Allerdings gibt es dort nichts Besonderes zu sehen.
Endlos lange Sandstrände prägen den Norden der Halbinsel. Wir machen für ein paar Tage Halt in Las Terrenas. Schöne kleine Hotelanlagen, Villen, Restaurants und Shops reihen sich aneinander und vermitteln einen fröhlichen Eindruck. Wir fühlen uns eigentlich ganz wohl hier. Seltsam sind nur die Gittertüren vor unserem Zimmereingang und die Security, die gleich vorbeischaut, wenn diese offenstehen. Erst das gibt uns ein unsicheres Gefühl. Aber wir können nichts beobachten, das in irgendeiner Weise gefährlich wäre. Wir genießen diese Tage am Strand.
Puerto Plata ist der nördlichste Punkt unserer Rundreise. Wir haben eine Unterkunft außerhalb der Stadt, die eine riesige Fensterfront zum Meer hat. Auch wenn es sich nicht zum schwimmen eignet, die Aussicht ist der Wahnsinn. Von hier sehen wir auch so manches Kreuzfahrtschiff ein- bzw. auslaufen und traumhafte Sonnenaufgänge.
In der Stadt selbst ist vor allem das historische Zentrum sehenswert. Rund um die Umbrella-Street breiten sich die bunten Straßen in alle Richtungen aus.
Eine Seilbahn führt auf den 793 Meter hohen Mount Isabel. Derzeit ist sie jedoch wegen Wartungsarbeiten geschlossen. So fahren wir die ausgesprochen holprige, steile Bergstraße mit dem Auto hinauf zum Gipfel. Von der Bergstation hat man einen großartigen Blick auf Puerto Plata. Zumindest wenn man das Glück hat, dass die Wolkendecke aufreißt, was von einer Sekunde zur nächsten passiert. Aber es gibt hier noch mehr zu entdecken: Die Christusstatue ist eine Nachbildung jener von Rio de Janeiro, der nahe Botanische Garten ist sehr schön angelegt und eine kleine Höhle soll zeigen, wie die Ureinwohner gehaust haben. Natürlich dürfen auch die Souveniershops nicht fehlen.
Bei strömendem Regen fahren wir zurück nach Santo Domingo. Wir haben noch einen Tag Zeit, um die historische Altstadt zu erkunden. Entlang der Calle de Las Damas sind die Bauten aus der Kolonialzeit wundervoll restauriert, u.a. die ehemaligen Häuser von Hernan Cortez und Nicolas de Ovando. Vom Fortaleza Ozama hat man einen schönen Blick über den Fluss und die Stadt und am Parque Colón zählt die Kolumbusstatue, die vor der Kathedrale von Santo Domingo (immerhin die älteste auf dem amerikanischen Kontinent) steht, zu den meistfotografierten Sehenswürdigkeiten. Wir schauen von einem der vielen Cafés dem Treiben zu und müssen zugeben, dass wir voreingenommen waren. Wir hatten mit der Dom. Rep. nur all-inclusive-Urlaub verbunden, dabei hat die Insel viel mehr zu bieten. Was uns am meisten verwundert hat ist, wie wenig Englisch gesprochen wird. Gerade weil es so ein Touristenziel ist, hätten wir erwartet, auch ohne Spanischkenntnisse gut durchzukommen. Na ja, letzten Endes haben wir uns gut durchgeschlagen und sind ein bisschen vorbereitet auf unser nächstes Ziel – Puerto Rico.
Alle Berichte zu unserer Weltreise findet ihr hier: “Weltreise”
(Juli 2024)
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