Hoch hinaus

6 Autostunden von Hanoi entfernt liegt das Bergdorf Sa Pa. Wir erreichen es gegen 21 Uhr und was uns da entgegenleuchtet, gleicht eher Las Vegas als einem idyllischen Dorf am See. Das hatten wir uns nämlich vorgestellt. Unser Hotel, das „My Gallery Boutique“ liegt gottseidank nicht auf der Hauptstraße, sondern etwas unterhalb mit Blick auf den höchsten Berg Vietnams, den 3.143 Meter hohen Fansipan. Und der ist es auch, weswegen wir überhaupt hier sind. Der und die wunderschönen Reisterrassen.

Mit dem Motorrad geht es am nächsten Tag zur Talstation. Allein das ist schon sehenswert. Man geht durch einen schönen Park vorbei an Restaurants, kitschigen Kutschen und die Wartezeit wird einem mit Gesangs- und Tanzdarbietungen verkürzt.

Die Kabinen der von Doppelmayr gebauten, längsten (6292 Meter) 3kabeligen Seilbahn der Welt überwinden gut 1400 Höhenmeter. Das dauert etwa 20 Minuten anstelle einer zwei- oder dreitägigen Wanderung. Oben pfeift uns ein kräftiger Wind um die Ohren. Aber der Ausblick ist gigantisch. Und es gibt nicht nur das Bergpanorma. Über 600 Stufen führen zum eigentlichen Gipfel, zu Pagoden und Statuen. Immer wieder erklingt stimmungsvolle Musik, die das Ganze noch idyllischer wirken lässt. Wir haben ja geschluckt, als wir 30,- Euro für die Gondelfahrt berappen mussten, aber das ist es wirklich wert. Wir verbringen Stunden hier und freuen uns, dass wir auch solches Wetterglück haben.

Auf dem Rückweg zum Hotel machen wir noch einen Stopp im Skulpturenpark, den wir vom Hotelzimmer aus gesehen haben. Wir haben schon öfter bemerkt, dass vieles extra dafür gebaut ist, um sich vor einem guten Hintergrund fotografieren zu lassen und das ist hier ganz besonders so.

Am nächsten Tag fahren wir zum Love Waterfall. Eine kleine Wanderung durch eine Landschaft, die uns an eine Alpe erinnert, gehört dazu. Schließlich führt der Weg am Bach entlang zum eigentlichen Wasserfall. Was für ein Anblick! Und auch hier: am Fuß des Wasserfalls ist ein herzförmiger Stein für all die Poserinnen und Poser. Wir beobachten, dass manche sogar extra Kleider und Stöckelschuhe fürs perfekte Foto mitbringen.

Danach fahren wir weiter zur Glass Bridge. Davon hat uns eine deutsche Familie gestern am Fansipan erzählt. Auch hier zahlen wir mit 18,- Euro/Person einen stolzen Eintrittspreis. Aber auf einem Übersichtsplan haben wir gesehen, dass es mehr zu entdecken gibt als nur den Skywalk. Mit dem gläsernen Lift geht es zunächst durch den Berg und dann hunderte Meter mit freier Rundumsicht den Berg hoch. Mutige nehmen von hier dann gleich den Glasweg über den Abgrund. Aber man kann auch auf einer Straße weiterwandern und dann zum Beispiel Wackelbrücken, Schaukeln und eine Zipline ausprobieren. Am höchsten Punkt wird noch kräftig gebaut, aber ein Tempel, ein Steinkreis und ein Wasserbecken stehen schon. Auch hier kann man tolle Fotoshootings machen: sei es am gläsernen Klavier im Wasser oder einer malerischen Brücke.

Bei strömendem Regen fahren wir am nächsten Tag weiter nach Ninh Binh.

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