Vom Plattensee kommend erreichen wir in 7 Stunden Trogir, wo wir unser direkt am Hafen liegendes Hotel, die Villa Tudor, etwas suchen müssen. Aber wir bleiben hier ja nur eine Nacht, denn morgen geht es mit der MS Amore auf Kreuzfahrt Richtung Dubrovnik. Diese Tour haben wir schon von zu Hause aus gebucht. Trogir selbst kennen wir ja schon von unserem Besuch 2018. Daher gehen wir nur noch Abendessen und genießen dann ein Glas Wein auf unserem kleinen Balkon mit Blick auf die Stadt.
Am nächsten Morgen parkieren wir unser Auto auf einem zugewiesenen Dauerparkplatz, bummeln noch ein bisschen durch die Altstadt und können um 12.30 Uhr an Bord gehen. Die MS Amore hätte Platz für 40 Personen, ist aber nur mit nicht ganz 30 Passagieren belegt. Der 1. Seetag bringt uns nach einem Willkommenssnack zum ersten Badestopp und dann weiter bis Split. Dort erwartet uns eine interessante Stadtführung, die im Preis inbegriffen ist. Wir besichtigen den festungsähnlichen Komplex des Diokletianpalastes im Zentrum, der im 4. Jahrhundert vom römischen Kaiser Diokletian errichtet wurde. Einst aus Tausenden von Bauwerken bestehend, umfasst die Ruine heute noch mehr als 200 Gebäude. Innerhalb ihrer weißen Steinmauern und unter den Innenhöfen befinden sich eine Kathedrale und zahlreiche Geschäfte, Bars, Cafés, Hotels und Häuser.
An Bord findet sich schnell eine lustige Runde zusammen und wir sitzen noch bis Mitternacht an Deck und genießen die chillige Atmosphäre.
Nach dem Frühstück geht es weiter nach Hvar, wo wir den Vormittag auf eigene Faust verbringen können. Es bläst ein starker Wind (der Jugo) und der macht die See recht rauh. Erst am späten Nachmittag legen wir daher einen Badestopp ein, bevor es weiter zum heutigen Tagesziel Korduca geht. Das nette Örtchen ist Weltkulturerbe und die engen Gassen sind wirklich bezaubernd. Viele Restaurants und Cafés laden zum Verweilen ein.
Mit an Bord ist eine 13köpfige Familie aus der Nähe von Köln, die einen 80. Geburtstag zu feiern hat. Wir werden da ganz nett in die Runde aufgenommen und dürfen mitfeiern und um Mitternacht mit anstoßen. Es wird 1 Uhr nachts bis wir müde ins Bett fallen.
Das Geburtstagskind wird mit Happy Birthday begrüßt und zeigt uns später ganz stolz ein Fotoalbum und eine “Happy Box” mit vielen Erinnerungen aus den letzten 60 Jahren, die sie und ihr Mann gemeinsman verbracht haben. Auch Mario, unser Kapitän, plaudert länger mit uns und erzählt von seinem Leben als Seemann, das auf einem Chemietanker begonnen hat. Mittags halten wir in einer schönen Bucht zum schwimmen und schnorcheln. Das Wasser ist erfrischend und glasklar. Einfach herrlich!
Dann geht es weiter nach Dubrovnik. Da wir die Stadt nicht direkt anlaufen können, werden wir mit Minibussen für eine Panoramafahrt abgeholt. Die Landschaft ist wunderschön, wenn auch an vielen alten Häusern nach wie vor Einschläge aus den Jugoslawienkriegen (1991 bis 2001) zu sehen sind, die zeigen, wie hart umkämpft die Region war. Herrlich ist der Blick auf Dubrovnik, das wir zuerst von oben sehen. Die Altstadt, die vollständig von einer massiven, im 16. Jh. fertiggestellten Steinmauer umgeben ist, ist beeindruckend. Auch hier erhalten wir zuerst eine Stadtführung, die uns mit der Geschichte der Stadt vertraut macht. Danach erkunden wir die mit Kalkstein gepflasterte Fußgängerzone, in der viele Geschäfte und Restaurants liegen. Es ist recht voll hier, obwohl coronabedingt der Tourismus noch nicht das Ausmaß von früher erreicht hat. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, wie überlaufen dann alles ist. Um 21 Uhr geht unser Bus zurück in den Hafen, aber auch heute sitzen wir wieder zusammen und tauschen bis morgens um 2 Uhr Reiseerfahrungen aus.
Bewölkt und etwas kühler startet der nächste Tag. Heute haben wir Zeit für einen längeren Badestopp. Tagesziel ist die Insel Mljet, die einen Nationalpark mit 2 Salzseen beherbergt. Da sich aber alle in Richtung Seen begeben, entscheiden wir, bergauf zu gehen. Wir hoffen auf einen schönen Aussichtspunkt, von dem sich vielleicht ein Drohnenflug lohnt. Da werden wir aber leider enttäuscht, denn es geht nur steil bergauf durch einen kargen Wald. Da es inzwischen wahnsinnig heiß geworden ist, geben wir nach 2 Stunden auf und kehren zurück zum Hafen, wo uns das kühle Bier einfach himmlisch erscheint. Nach einem feinen Essen geht es zurück aufs Schiff, wo noch lange getrunken, gesungen und getanzt wird. Wir haben so ein Glück mit unserer Reisegruppe!
Beim Frühstück erzählt uns Mario, dass es in Trogir seit 2 Tagen einen großen Waldbrand gibt, der schon bedenklich nahe an die Stadt heranreicht. Wir hoffen natürlich, dass er bald wieder unter Kontrolle ist. Bei uns sind hingegen für heute Regen und Sturm angesagt. Daher steuern wir direkt Makarska an, um einen sicheren Liegeplatz zu haben. Das ganze Schiff wird sturmfest gemacht. Der Regen bleibt aus, nur der Wind pfeift uns um die Ohren und sorgt dafür, dass wir noch bis zum nächsten Tag mittags im Hafen bleiben. Das Wetter hat sich schon wieder beruhigt, aber die See ist noch sehr rauh. Makarska selbst ist nichts für uns. Am Strand gibt es eine große Partymeile, und rund um den Hafen weitere Bars und Restaurants. Nur die kleine Halbinsel mit Leuchtturm und der Statue des Hl. Peter ist sehenswert. Das Essen ist aber auch hier ausgezeichnet, wenn auch etwas teurer als in den Häfen davor.
Mario findet auch heute wieder ein wunderbares Plätzchen zum Baden, bevor es weiter geht nach Brac. Für das Käpt’ns Dinner hat sich die ganze Mannschaft als Piraten verkleidet. Am Vordeck gibt es zunächst einen Aperitiv, Mario tanzt mit allen Damen an Bord und begleitet sie zu den Tischen. Er serviert sogar selber und der Red Snapper ist ein Gedicht. Die Stimmung ist super und wieder einmal sitzen wir mit unserer Kölner Truppe noch bis 2 Uhr an Deck.
Der letzte Tag an Bord wird nochmals ausgiebig zum sonnen und baden genutzt. Dann geht es schon wieder zurück nach Trogir, wo die ersten Gäste bereits von Bord gehen. Wir haben aber noch eine Nacht und bekommen auch hier nochmals eine Stadtführung. Da in der Altstadt die Hölle los ist, weichen wir fürs Abendessen auf einen Westernsaloon auf der anderen Hafenseite aus. Danach werden an Bord die Getränke abgerechnet, Adressen ausgetauscht und Fotos angesehen.
Ausnahmsweise klingelt heute einmal der Wecker, denn unser Gepäck muss um 7.15 Uhr am Pier stehen und wird von dort zu unseren Autos gebracht. Etwas traurig gehen wir von Bord. Die Zeit war einfach zu schön. Wir haben es nicht eilig, weiterzufahren und bleiben noch etwas an der Promenade. Dort treffen wir Freunde aus unserem Tauchclub, für die es heute mit dem Tauchschiff Bodul losgeht. Eigentlich wollten wir ja auch heuer wieder mit dabei sein, aber durch einen Termintausch hat sich unser Urlaub nicht mit diesem Reisetermin vereinbaren lassen. Wir hatten uns schon so auf eine Fahrt entlang der kroatischen Küste gefreut, dass wir dann kurzerhand die Fahrt mit der MS Amore gebucht haben.
Schließlich müssen wir dann aber doch weiter. Wir holen unser Auto und fahren weiter nach Kastela. Unser Zimmer im Hotel Stacija hat einen Balkon und Meerblick. Auf der Amore hatten wir ja nicht übertrieben viel Platz in unserer Kajüte, daher genießen wir das große Zimmer. In einem der netten Strandcafés essen wir zu Abend und überlegen, was wir in den beiden nächsten Tagen unternehmen wollen.
Wir fahren über die Grenze nach Bosnien-Herzegowina zu den Kravica Wasserfällen. Sie liegen beim Dorf Studenci und sind unglaublich idyllisch. Im See am Fuß der Wasserfälle kann man sogar baden, zumindest wenn man keine Angst vor kaltem Wasser hat. Über die Bundesstraße geht es durch wunderbare Landschaften wieder zurück nach Kastela.
Den nächsten Tag verbringen wir noch am Strand, bevor es weitergeht nach Split. Damit wir nicht die ganze Strecke zurückfahren müssen, haben wir nämlich von dort schon vorab eine Fähre nach Ancona gebucht. Die fährt über Nacht und so kann man sich ausgeruht auf die letzte Teilstrecke heimwärts machen.
(August 2021)
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