Was für Ägypten die Pyramiden sind, ist für Kambodscha Angkor Wat. Dabei ist das nur eine von vielen Tempelanlagen in Angkor. Viele Touristen kommen nur deswegen ins Land. Wir sind zwar auch kulturinteressiert, dennoch muss es für uns nicht gleich ein 5-Tagespass sein. Ein Tagesticket, das immerhin stolze 37 USD/Person kostet, reicht uns. Lästig sind die Guides, die einen schon durch den Park, der vor der Anlage liegt, auf Schritt und Tritt verfolgen.
Was uns überwältigt, ist die Größe von Angkor Wat (erste Hälfte 12. Jh). Nachdem wir den Wassergraben überquert haben, kommen wir zur äußeren Einfassung. Vorbei an zwei Bibliotheken, gelangt man zur zweiten. Über eine Terrasse kommt man dann zum inneren Tempelbereich. Die Galerien geben immer wieder spannende Einblicke frei und die Flachreliefs könnte man tausendfach fotografieren. Dass wir an die 38 Grad haben, macht es uns leicht, nicht jedes Detail genau unter die Lupe zu nehmen.
In Angkor Thom geht es schon ruhiger zu. Man erreicht es über eine Brücke, auf der 54 Dämonen auf der rechten und 54 Götter auf der linken Seite eine große Schlange ziehen. Auch hier gibt es äußere Galerien, die das Zentrum, den Bayon, umgeben. Steingesichter lächeln einen von den seitlichen Türmen an. Die ganze Anlage (12. bis spätes 13. Jh) wirkt sehr kompakt und gibt uns auch Schutz vor einem plötzlichen Regenschauer.
Thommanon und Chau Say Tevoda kann man mit einem Stopp besichtigen, denn sie liegen jeweils links und rechts der Straße. Bei letzterem schließt sich auch noch ein kleiner Garten an, an dessen Ende man zu einem schönen Wasserschaufelrad kommt.
Eine Herausforderung ist der Ta Keo Tempel (spätes 10. Jhd.), denn hier mache ich, was ich in Angkor Wat aufgrund der vielen Besucher nicht gemacht habe – ich steige die steilen Stufen bis zur Spitze hoch. Die Anlage blieb unvollendet und reduziert sich daher auf die quadratische Pyramide in der Mitte.
Eigentlich haben wir genug Tempel für heute, aber unser Tuk Tuk Fahrer, der uns von Tempel zu Tempel fährt, meint, dass wir unbedingt noch nach Ta Prohm müssen. Und er hat ja so recht: Das ist der coolste Tempel überhaupt. Halbverfallen erobert sich hier die Natur ihr Revier zurück.
Im Eingangsbereich gibt es ein paar Souveniershops und Imbissstände. Wir essen die besten Frühlingsrollen ever, trinken ein kühles Bier und fahren schließlich – bei strömendendem Regen, was man den Bildern nicht ansieht, zurück nach Seam Reap.
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