Venedig

Fast 20 Jahre nach meinem ersten Besuch in Venedig, zieht es mich wieder in die Stadt mit dem Beinamen “La Serenissima” (die Durchlauchtigste /Erhabene). Dieses Mal begleitet mich Carina – ein Mädelswochenende also. Wir wohnen außerhalb in Mestre, was aber kein Problem ist. Denn mit den Öffis ist man schnell und unkompliziert unterwegs.

Am ersten Tag laufen wir durch die engen Gassen, über kleinere und größere Brücken (es soll ja 444 davon geben) und genießen das bunte Treiben. Schon bald haben wir uns gnadenlos verirrt und brauchen einige Zeit, um uns wieder zu orientieren. Dafür entdecken wir wunderschöne Innenhöfe und kleine Cafés und Restaurants abseits der Touristenrouten. Den Magen voll mit herrlicher Pasta, den Kopf voll mit Eindrücken und die Füße voller Blasen fallen wir abends müde ins Bett.

Am nächsten Tag erkunden wir die Stadt dann mit dem Vaporetto, einem Wasserbus, mit dem man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gut erreicht. San Marco mit dem majestätischen Dom und dem eleganten Dogenpalast ist einer der Orte, der die meisten Touristen anzieht und hier ist auch die teuerste Gegend der Stadt. Wir versuchen Harry’s Bar zu finden, wo der berühmte Bellini erfunden wurde, haben aber kein Glück. Stattdessen setzen wir uns am Markusplatz in ein Café, hören dem Orchester zu und beobachten die Tauben, die von den Kindern gejagt und aufgeschreckt werden. Die Rialtobrücke war lange Zeit die einzige Brücke über den Canal Grande und zählt mit der Seufzerbrücke wohl zu den bekanntesten.

Zu guter Letzt steigen wir in eine der vielen Gondeln um. Wir bewundern, wie geschickt die Gondolieri in den schmalen Kanälen aneinander vorbei manövrieren und haben schnell vergessen, dass das ein ziemlich kostspieliges Vergnügen ist.

Heute steht ein Ausflug nach Murano auf dem Programm. Hier kann man den Glasbläsern bei der Arbeit zusehen und in den Geschäften wunderschöne Souveniers kaufen. Etwas abseits der Hauptrouten findet man auch noch ruhigere Gässchen, in denen man ein gutes Glas Wein genießen kann. Obwohl Murano so nahe bei Venedig liegt, ist es hier doch um einiges idyllischer.

Den letzten Tag wollen wir eigentlich faul am Lido verbringen, aber die Vaporetti streiken und so bummeln wir einfach nochmal durch die Straßen und lassen uns vom morbiden Charme Venedigs gefangennehmen.

(Juni 2006)

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